Wichtige Informationen

Polstermöbel

Allgemeine, warentypische Produkteigenschaften, wichtige Gebrauchs-, Reinigungs- und Pflegeanweisungen von A bis Z.

Allgemeine, warentypische Produkteigenschaften

Unabhängig von Materialeinsatz, Konstruktion und Verarbeitung sind bei der qualitativen Beurteilung von Möbeln drei wichtige Produkteigenschaften zu berücksichtigen, da diese späteren Veränderungen aus normalem, natürlichem Gebrauch keinen Sachmangel darstellen:

Warentypische Eigenschaft
Resultiert aus speziellen Materialeigenschaften (z. B. Naturmerkmale bei Echtholz oder Leder).

Modellbedingte Eigenschaft
Optisches Erscheinungsbild eines Modells (z. B. besonders legere oder straffe Verarbeitung). Näheres dazu erfahren Sie bei unseren geschulten Einrichtungsberatern oder entnehmen Sie der Produktinformation des Herstellers.



Gebrauchseigenschaft
Nutzungsbedingte Veränderungen, die keine Rückschlüsse auf Verarbeitung und Qualität zulassen (z. B. „Lieblingsplatz“ bei Polstermöbeln).

Abfärbungen, nicht farbechte Textilien

Bei hellen Stoff- oder Lederbezügen treten mitunter Anfärbungen auf, die durch nicht farbechte Textilien, z. B. von dunklen Jeansstoffen, verursacht werden. 
Wenn Jeansstoffe selbst nach mehrmaligem Waschen noch Farbabreibungen auf dem Bezugsstoff hinterlassen, handelt es sich regelmäßig um einen Mangel des Bekleidungsstoffes und liegt nicht in der Qualität des Möbelstoffes begründet. 

Baufeuchte/Schimmel

Bitte klären Sie insbesondere bei Neubauten dieses Thema mit Ihrem Architekten oder Bauherren, denn trockene Wände und Böden sind eine Grundvoraussetzung für die Montage und das Aufstellen von Möbeln. 

begros-Ledersofa-detail

Farbabweichungen 

Farbtoleranzen zwischen dem beim Kauf vorliegenden Muster und der
Lieferung sind möglich. Das gilt insbesondere bei Naturfasern und Leder. Aus färbtechnischen Gründen kann für eine absolute Farbgleichheit keine Gewähr übernommen werden. Vor allem bei Nachbestellungen empfehlen wir eine Abklärung im Einzelfall nach Muster. 

Farbmigration 

Bei hellen Stoff- oder Lederbezügen
kann es in der Kombination mit dunklen oder intensiven Farbtönen, vorwiegend bei Dunkelrot, Blau, Schwarz, etc. zu einer Farbmigration (Abfärbung oder Farbwanderung) kommen. Bei Veloursledern oder Microfasern können das auch leichte Schleifstaubrückstände sein. Hier hilft gleich am Anfang vorsichtiges Absaugen oder feuchtes Abwischen (bei Textilien waschen).

Funktions- und Verwandlungsmöbel

Sitzmöbel mit Funktionen und Relaxliegen sind immer „Kompromissmöbel“ und ein so genanntes Schlafsofa kein vollwertiger Bettersatz. Ruhe- oder TV-Sessel, Sofas mit abklappbaren Armlehnen oder höhenverstellbaren Kopfrollen benötigen einen gewissen Spielraum und Beschläge mit komplizierten Verstellmechaniken. Damit diese Technik auf Dauer zuverlässig funktioniert, ist ihre sorgfältige Handhabung sehr wichtig. Bei Verwandlungssofas und Verwandlungsliegen müssen die ausziehbaren Teile am besten in der Mitte – oder rechts und links gleichzeitig – angefasst und bedient werden. So können die Beschläge nicht durch einseitige Handhabung verzogen oder beschädigt werden. Ausklappbare Fußteile bei Relaxsesseln dürfen ebenso wenig als Sitzplatz genutzt werden wie verstellbare, abklappbare Armlehnen oder Kopfstützen. Hier beträgt die übliche Belastbarkeit maximal 20 kg. (Hersteller Belastungsgrenzen beachten). Im allgemeinen Wohnbedarf wird von einem Benutzergewicht von 110 kg bis max. 120 kg ausgegangen. Leichte Maßveränderungen durch die Dicke der Bezugsmaterialien sind unumgänglich.

Legere Polsterung

Weicher, vorspannungsloser Polsteraufbau, bei dem eine modell- oder gestalterisch gewünschte Faltenbildung der Bezüge warentypisch ist. Die Abzeichnungen bei Steppmatten oder Kissen sind design- oder konstruktionsbedingt. Eine „besonders legere Polsterung“ zeichnet sich durch eine superweiche Oberfläche aus. Die Bezüge können schon im Neuzustand ein ausgeprägtes Wellenbild zeigen. Eine gewisse Wellen-, Mulden- oder Faltenbildung im Gebrauch ist, je nach Alter der Möbel, Nutzungsintensität und Materialbeschaffenheit grundsätzlich nicht zu vermeiden. Um eine gleichmäßige Optik beizubehalten, sollte deshalb nicht nur ein „Lieblingsplatz“, sondern alle Polsterteile möglichst gleichmäßig genutzt werden. Lose und aufgelegte Sitz- und Rückenkissen müssen je nach Nutzungsintensität regelmäßig aufgeschüttelt, aufgeklopft und glatt gestrichen werden, sie haben den sog. Kopfkissen- oder Federbetteffekt. Wenn diese legere Optik als störend empfunden wird, sind „straff“ gepolsterte Sitz- und Liegemöbel eine gute Alternative.

Lichtechtheit

Als Lichtechtheit bezeichnet man die Resistenz eines Stoffes gegenüber der Einwirkung von Licht (insbesondere Sonnenschein, Tageslicht, UV-Lampen, Halogen-Beleuchtung). Kunstfasern und dunklere Farbtöne erreichen höhere Lichtechtheiten als Naturfasern und hellere, brillante Farben. Die Verfärbung des Materials unter Einfluss von Licht ist bei Möbelstoffen nicht zu verhindern. Die Urgewalt der Sonne verändert jedes Material. Besondere Vorsicht ist deshalb bei hellen Südzimmern mit viel Glas geboten. Insbesondere bei Sonnenschein sollten Vorhänge oder Jalousien geschlossen werden, da sonst Leder, Stoffe usw. schon nach wenigen Wochen an den beschienenen Stellen Farbveränderungen aufweisen.

Lichteinwirkung

Schützen Sie Ihre wertvollen Möbel unbedingt vor extremer Lichteinwirkung. Starkes Kunst- und insbesondere Sonnenlicht verändert Oberflächen. Diese Art von „Sonnenbrand“ lässt Bezugsmaterialien und Natur-Hölzer u. U. schon nach wenigen Wochen an den beschienenen Stellen ausbleichen und materialabhängig heller oder dunkler werden. 


Neubauten

Neubauwohnungen sind oft noch recht feucht. Das verkraften gute Möbel ohne Weiteres, wenn Sie diese ausreichend von der Wand abrücken,
damit die Luft überall gut zirkulieren kann. Ein regelmäßiges Durchlüften der Räume lässt noch vorhandene feuchte Luft schneller abziehen. Bei Paneelwänden oder Wandkombinationen, die zentimetergenau eingebaut werden, empfehlen wir Ihnen, unter Umständen etwas zu warten, da extrem kurze Bau- und Bezugszeiten zu Feuchtigkeitsschäden führen können. Unsere Einrichtungsberater kennen sich mit diesem Problem aus und geben Ihnen die richtige Empfehlung.

furniture-delivery-service-concept

Planungsware und 
Lieferung frei Haus 

Korrekte Bedarfsermittlung und Aufmaß (inkl. Zufahrt, Tür-, Treppen- und Gangbreiten, Aufzug, Etage usw.) sind Voraussetzungen für eine mangelfreie Montage. Die Stellfläche muss barrierefrei zugänglich und begehbar sein. 

Pillingbildung

Anfänglich tauchen an einigen Bezugsstoffen, vorwiegend an Flach-, 
Mischgeweben und groben Webstoffen, bei Benutzung kleine Knötchen auf, wie man sie von Wollpullovern kennt. Es handelt sich um lose Partikel des verwendeten Garns, meist vermischt mit Bekleidungsfusseln. Pills entstehen häufig schon nach kurzem Gebrauch. Sie können vorsichtig mit einem handelsüblichen Fusselrasierer entfernt werden. Bitte beachten Sie die Bedienungsanleitung des Rasiererherstellers. Das Gerät ermöglicht es, die Pills zu entfernen, ohne den Stoff zu schädigen. Pillbildung sowie die Entfernung von Pills beeinträchtigen die Haltbarkeit eines Möbelstoffes nicht. 

Reibechtheit

nennt man die Widerstandsfähigkeit der Farbe von Möbelstoffen gegen­über dem Abreiben oder Anfärben an andere trockene oder feuchte Textilien. In der Regel erreichen helle Farben höhere Reibechtheiten als dunklere Töne. Microfaserstoffe können bei intensiven Farben Restfasern aufweisen, welche sich an Bekleidungstextilien heften und optisch zunächst wie eine Verfärbung wirken. Tatsächlich jedoch handelt es sich um Schleifstaubrück-
stände, welche sich im normalen Waschvorgang aus der Kleidung entfernen lassen. Zur Reinigung des Bezuges sollten Sie ausschließlich destilliertes Wasser und Neutralseife verwenden und mit einem weißen, weichen, sauberen Tuch vorsichtig reiben, immer großflächig von Naht zu Naht, leicht und ohne viel Druck und niemals nur auf der Stelle (Farbabrieb und Ränder)! Bitte keine Microfasertücher oder Dampfreiniger verwenden. Achtung: Bitte immer erst die Herstelleranweisung beachten und an einer verdeckten Stelle eine Pro­be­reinigung vornehmen.

Sitzhärteunterschiede

Der Sitzkomfort innerhalb einer Polster­­gruppe kann differieren, weil es konstruktiv und formbedingt oft nicht möglich ist, jedes verwendete Element mit der gleichen Unterfederung auszustatten (z. B. bei Eck- und Verwandlungselementen, Anstellhockern, unterschiedlichen geometrischen Grundformen, Abschlusselementen, etc.). 
Es ist auch nicht auszuschließen, dass der Eindruck unterschiedlicher Sitz­­härten entsteht, obwohl die Polster­ungen einheitlich sind (Schaumstoff kann innerhalb seines Raumgewichtes technisch bedingte Toleranzen von plus/minus 15% aufweisen).

Sitzspiegel/Gebrauchslüster

Dieser Effekt entsteht bei allen Velours- oder veloursähnlichen Oberflächen wie Teppichböden oder Textilien. Je höher der Flor aufsteht (kuschelig, weich), desto flacher legt er sich durch Körperdruck, Körperfeuchtigkeit, Wärme und Sitzgewohnheit
Je nach Lichteinfall und Betrachtungswinkel changiert er dann im hell/dunkel bzw. matt/glänzend Effekt. Das ist eine optische Veränderung und eine warentypische Eigenschaft. Es hat auf Gebrauch, Nutzen, Funktion oder Lebensdauer des Bezuges keinen Einfluss.