
Allgemeine Produkteigenschaften
Einige hochwertige Materialien unserer angebotenen Stoffkollektionen haben eigene Pflegeanleitungen, die es zu beachten gilt. Bitte bewahren Sie die Anleitung zusammen mit dem Kaufvertrag auf. Grundsätzlich lassen sich die meisten Möbelstoffe durch autorisierte Reinigungsunternehmen chemisch reinigen, beachten Sie jedoch immer zuerst die vom Hersteller empfohlene Anleitung! Man kann auch Trockenshampoo auf einen ausgedrückten Schwamm aufsprühen, vorsichtig und großflächig den Bezug damit einreiben. Bei Velours zum Schluss die Oberfläche in Strichrichtung mit weicher Bürste bürsten. Bei Stoffen, die als waschbar ausgewiesen sind, ist Folgendes zu beachten: Verwenden Sie nur flüssige Feinwaschmittel (ph-neutral, alkalifrei, parfümfrei, ohne Ölanteile!) oder flüssige Neutralseife ohne Bleichmittel! Kissenbezüge sind vor dem Waschen auf die linke Seite zu drehen und der Reißverschluss sollte geschlossen werden. Flecken eventuell vorher mit schonendem Fleckenlöser einweichen. Nicht schleudern und nicht in den Trockner geben. Am besten die Bezüge noch leicht feucht wieder aufziehen. Bezüge mit Baumwollanteil können trotz Vorwäsche immer noch 2 – 3% einlaufen. In feuchtem Zustand können sie daher beim Aufziehen leichter gedehnt werden.

ACHTUNG:
Bei Verwendung von feuergefährlichen Mitteln für ausreichend Belüftung sorgen. Kein offenes Feuer! Lösungsmittel wie Waschbenzin, Spiritus oder handelsübliche Fleckenwasser sind bei Microfasern nicht anzuwenden.
Lederarten und Eigenschaften
Lederbezüge sind nicht nur Gewähr für eine lange Lebensdauer, sie repräsentieren auch Schönheit und Eleganz. Gerade bei Leder sollten Sie auf
Qualität achten. Hochwertiges Leder ist so gefärbt, dass sich die Farbe um jede einzelne Faser legt und alle natürlichen Merkmale sichtbar lässt. Für eine Polstergarnitur werden fünf bis sieben Häute verarbeitet.
Die Tiere haben unter unterschiedlichen Bedingungen gelebt, keine Haut gleicht der anderen, wodurch Struktur- und Farbabweichungen sowie Natur- und Wachstumsmerkmale entstehen, die naturbedingt sind. Diese Lebenszeichnungen beeinträchtigen weder den Wert noch die Haltbarkeit – sie machen aus jedem Möbel ein Unikat.
Leder: Naturmerkmale
Eine Lederhaut weist fast immer eine Unzahl von Naturmarkmalen auf. Im kurzen oder langen Leben eines Tieres ist es vielen Situationen ausgesetzt, die eine Verletzung der Haut zur Folge haben können. Dies sind zum Beispiel Insektenstiche, Verletzungen durch Stacheldraht, Dornen oder auch Kampfwunden vom Spielen. Ganz normale Lebensabläufe, die ihre Rückstände in der Tierhaut hinterlassen können. Im Folgenden möchten wir aufzeigen, was als normales Naturmerkmal verarbeitet werden darf, aber auch aufzeigen, was als Reklamation anerkannt werden muss, wenn es aus Versehen zugeschnitten wurde. Entscheidend bei einer Beurteilung ist unter anderem auch, an welcher Stelle sich das Naturmerkmal befindet. Fachleute unterscheiden zwischen Sitz, Rücken, Armteil und Korpus. Wenn in den nachfolgenden Beispielen „bedingt“ steht, heißt dies: dass je nach Größe und Platzierung der Naturmerkmale im Einzelfall nur durch Fachleute entschieden werden kann, ob es sich um ein nicht zulässiges Naturmerkmal handelt. In besonders schwierigen Fällen kann nur ein anerkannter Gutachter einer Industrie- und Handelskammer eine Entscheidung treffen.
Leder: Reinigung und Pflege
Damit Polstermöbel lange Zeit schön bleiben, müssen sie regelmäßig gereinigt und gepflegt werden. Lederpflege erfordert wenig Aufwand. Es ist empfehlenswert, neben der normalen Unterhaltspflege (leichtes Absaugen und gelegentliches Abwischen mit einem feuchten Tuch) das Leder je nach Nutzung und Bedarf regelmäßig aber mind. 1 – 2 mal pro Jahr, vorzugsweise vor und nach der Heizperiode, mit speziell geeigneten Reinigungsprodukten zu säubern und entsprechend geeignetem Lederpflegemittel gemäß Gebrauchsanweisung zu behandeln. Erst Leder reinigen, dann pflegen. Ansonsten verfestigt sich beim Auftragen der Pflegelotion der Schmutz im Leder. Reinigungs- und Pflegeprodukte nicht direkt auf das Leder geben, sondern stets auf einem Tuch verreiben und mit der Lederstruktur (niemals kreisförmig) arbeiten. Auch nicht punktuell reinigen und pflegen, sondern immer ganze Teile, großflächig von Naht zu Naht. Bitte nicht mit ungeeigneten Mitteln, wie z. B. Schuhcreme, Bohnerwachs oder Kosmetik, experimentieren! Beanspruchte Stellen am Nubuk-Lederbezug können mit weicher Bürste, Nubuk-, Pad oder Schaumstoffschwamm wieder aufgeraut werden.
Leder: Fleckenentfernung
Versuchen Sie bitte niemals Flecken auf der Stelle reibend oder mit Lösungsmitteln (z. B. Fleckenentferner, Terpentin, Benzin) zu entfernen! Flüssigkeiten und Speisen bitte sofort mit einem saugfähigen Tuch abnehmen. Fettflecken bei naturbelassenem Leder nicht behandeln – sie ziehen häufig ins Leder ein und werden nach Wochen unsichtbar. Restflecken mit Lederreiniger großflächig nacharbeiten. Je nach Lederart kann auch Fleckenschutz nachimprägniert werden. Bedenken Sie bitte immer, dass auch Leder durch starke Lichteinwirkung, insbesondere Sonne, ausbleicht und dauerhafte Nähe zu eingeschalteten Heizkörpern das Leder austrocknet und es porös und brüchig macht. Abhilfe: Für Beschattung bzw. Luftbefeuchter sorgen, da dieses Klima auch für Menschen schädlich ist. (Für Stuhl- und Polstermöbelgestelle gilt die Gebrauchs- und Pflegeanweisung der Warengruppe „Speise-, Wohn- und Schlafraummöbel”.)
ACHTUNG: Bitte für die Pflege immer erst die Herstelleranweisung beachten.
Die Eigenschaften der verschiedenen Lederarten lassen sich wie folgt beschreiben:

Rau/Nubuk; Anilinleder, naturbelassen
Eigenschaften: Das edelste, hochwertigste und teuerste Leder. Warmer, weicher Griff, hohe Atmungsaktivität. Nimmt Körperwärme sehr schnell an. Natur pur, besonders im Dicklederzustand.
Empfindlichkeit: Empfindlich, anfälliger für Verschmutzungen, Flecken daher schnell entfernen. Achtung: Unbedingt vor direkter Sonne und Licht schützen. Die Farbe schwarz ist besonders lichtempfindlich.
Pflegeaufwand: Regelmäßig pflegen, bekommt seine typische optische „Lederpatina“.
Geeignet für: Hohe Ansprüche, etwas für Lederliebhaber, jedoch mit allen Vor- und Nachteilen des hochwertigen Naturproduktes „Leder“. Sorgsame Nutzung ist Voraussetzung.

Anilinleder, veredelt
Eigenschaften: Hochwertiges Leder, weitgehend naturbelassen. Warmer und weicher Griff, gute Atmungsaktivität.
Empfindlichkeit: Oberfläche ist leicht veredelt und weniger empfindlich. Flecken und Verschmutzungen sofort entfernen. Vor direkter Licht – und Sonneneinstrahlung schützen.
Pflegeaufwand: Regelmäßig und je nach Nutzungsintensität pflegen, bekommt im Gebrauch eine typische „Lederpatina“.
Geeignet für: Hohe Ansprüche und trotzdem durch die leichte Veredelung mit guter Gebrauchstauglichkeit.

Semianilinleder, leicht pigmentiert
Eigenschaften: Weniger atmungsaktiv im Vergleich zu naturbelassenem Leder; erwärmt sich langsamer; je nach Qualität anschmiegsam und weich.
Empfindlichkeit: Weniger empfindlich. Gute Lichtechtheitswerte.
Pflegeaufwand: Relativ gering (feucht
abwischen); je nach Nutzung etwa 1 - 3 mal pro Jahr pflegen.
Geeignet für: Normale bis gehobene Ansprüche und trotzdem pflegefreundlich.

Pigmentiertes Leder
Eigenschaften: Geringe Atmungs-
aktivität, erwärmt sich nur langsam, wirkt „kühl“; weniger anschmiegsam und weich.
Empfindlichkeit: Weniger empfindlich.
Pflegeaufwand: Relativ gering (feucht
abwischen); etwa einmal pro Jahr pflegen.
Geeignet für: Eignet sich gut für intensiveren Gebrauch; bei sachgemäßer Nutzung robust und unempfindlich.

Spaltvelours
Eigenschaften: Darf die Bezeichnung „echt Leder“ führen, weich, warm, atmungsaktiv. Preisgünstigste Rindleder- Qualität.
Empfindlichkeit: Verschmutzungsempfindlich, bleicht schnell aus. Kann speckig werden (Patina), geringere Reißfestigkeit.
Pflegeaufwand: Hoch, regelmäßig
(2 bis 3-mal pro Jahr).
Geeignet für: Sorgsame Nutzung. Eignet sich nicht für Gebrauchsflächen; wenn es auf Spannteilen und im Korpusbereich verwendet wird, muss es als Spaltleder gekennzeichnet sein.

Gedecktes bzw. beschichtetes Spaltleder
Eigenschaften: Darf die Bezeichnung „echt Leder“ führen, kaum atmungsaktiv, erwärmt sich nur langsam, wirkt kühl, weniger anschmiegsam und weich, geringste Qualität. Nicht sehr reißfest.
Empfindlichkeit: In pigmentiertem Zustand relativ strapazierfähig, geringer Komfort. Fester bis harter Griff.
Pflegeaufwand: Gering (1 mal pro Jahr).
Geeignet für: Eignet sich nicht für Gebrauchsflächen; wenn es auf Spannteilen oder im Korpusbereich verwendet wird, muss es als Spaltleder gekennzeichnet sein.

Blankleder
Eigenschaften: Pigmentiert hat es eine gute Lichtbeständigkeit, erwärmt sich langsam, mittlere Atmungsaktivität. Fester Griff.
Empfindlichkeit: Weniger empfindlich.
Pflegeaufwand: Je nach Oberfläche, nicht sehr hoch.
Geeignet für: Wird häufig als selbst tragendes Leder (ohne Polsterung) für Stuhl- und Sesselbespannungen eingesetzt.